Ashtanga Yoga: Eine Einführung für Yogalehrer:innen
top of page
  • AutorenbildChiara

Ashtanga Yoga: Eine Einführung für Yogalehrer:innen

Ashtanga Yoga ist eine dynamische und kraftvolle Yoga-Praxis, die immer mehr Yogis und Yoginis begeistert. Als Yogalehrer:in ist es hilfreich, sich mit dieser spannenden Form des Yoga auseinanderzusetzen. In diesem Blogbeitrag wollen wir euch einen Einblick in die Welt des Ashtanga Yoga geben, seine Geschichte und Praxis näher erläutern.

die Geschichte von Ashtanga

Erklärung Ashtanga, Geschichte und Herkunft

Was ist Ashtanga Yoga?

Ashtanga Yoga basiert auf den acht Gliedern des Yoga nach Patanjali, die im Yoga-Sutra beschrieben sind. Diese acht Glieder sind Yama (ethische Regeln), Niyama (persönliche Disziplin), Asana (Körperhaltungen), Pranayama (Atemkontrolle), Pratyahara (Sinnesentzug), Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation) und Samadhi (höchstes Bewusstsein). Ashtanga Yoga legt den Schwerpunkt auf Asana, Pranayama und Pratyahara, um die anderen Glieder zu unterstützen und zu vertiefen.


Geschichte und Herkunft

Die Ursprünge von Ashtanga Yoga reichen zurück bis zu den alten indischen Schriften, den Veden. Jedoch ist die moderne Praxis des Ashtanga Yoga stark von den Lehren von Sri T. Krishnamacharya und seinem Schüler Sri K. Pattabhi Jois beeinflusst.


Sri T. Krishnamacharya war ein bedeutender Yogameister und Lehrer, der maßgeblich dazu beitrug, Yoga im 20. Jahrhundert wiederzubeleben und zu verbreiten. Sein Schüler Sri K. Pattabhi Jois lernte bei ihm in Mysore und entwickelte das Ashtanga Yoga-System, wie wir es heute kennen. Jois gründete später das Ashtanga Yoga Research Institute in Mysore, um die Tradition weiterzuführen und zu verbreiten.


Die Methode des Ashtanga Yoga wurde im Westen populär, als Jois in den 1970er Jahren begann, Schüler aus der ganzen Welt zu unterrichten. Seitdem hat sich Ashtanga Yoga als eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Yoga-Praktiken etabliert.


Die Besonderheiten des Ashtanga Yoga

Ashtanga Yoga ist bekannt für seine kraftvollen und dynamischen Übungen, die auf einer festen Abfolge von Asanas (Körperhaltungen) basieren. Jede Asana ist mit einer bestimmten Anzahl von Vinyasas (Bewegungen synchronisiert mit dem Atem) verbunden. Die Vinyasa-Technik ermöglicht es, die Körperwärme zu erhöhen und dadurch die Muskeln zu erwärmen, wodurch sie flexibler und widerstandsfähiger gegen Verletzungen werden.


Die Praxis des Ashtanga Yoga beinhaltet auch die Anwendung von Bandhas (energetischen Verschlüssen) und Ujjayi-Atmung (ozeanische Atmung), um die Lebensenergie (Prana) im Körper zu kontrollieren und zu steigern. Bandhas und Ujjayi-Atmung sind wesentliche Bestandteile der Ashtanga Yoga-Praxis, die dazu beitragen, die Konzentration zu verbessern und den Geist zu beruhigen.


Ein weiteres besonderes Merkmal des Ashtanga Yoga ist der Einsatz von Drishti (Blickpunkten). Die Drishti-Punkte sind dazu da, den Geist zu fokussieren und die Konzentration während der Praxis zu vertiefen. Das Arbeiten mit Drishti-Punkten hilft auch dabei, Ablenkungen zu reduzieren und das Bewusstsein für den eigenen Körper und die Atmung zu erhöhen.


Tradition und Anpassungen

Während die Tradition des Ashtanga Yoga eine feste Abfolge von Asanas vorsieht, gibt es heutzutage auch Anpassungen und Variationen, die auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Praktizierenden zugeschnitten sind. Dennoch bleibt die Essenz des Ashtanga Yoga – die Verbindung von Atem, Bewegung und geistigem Fokus – unverändert.


Ein wesentlicher Aspekt der Ashtanga Yoga-Tradition ist die Betonung der täglichen Praxis und der persönlichen Entwicklung durch konsequente Übung. Dies fördert Disziplin, Hingabe und Selbstwahrnehmung, die für ein tieferes Verständnis von Yoga und spirituellem Wachstum von Bedeutung sind.

 

Insgesamt bietet Ashtanga Yoga eine reiche Geschichte und Praxis, die sowohl für Yogalehrer:innen als auch für Schüler:innen interessant und bereichernd ist. Die Kombination von körperlicher Herausforderung, Atemarbeit und geistiger Konzentration macht Ashtanga Yoga zu einer ganzheitlichen Praxis, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringen kann.

bottom of page