Liebe Yogalehrer:innen, in diesem Blogpost möchten wir uns mit einem wichtigen Thema beschäftigen, das leider oft übersehen wird: Fettfeindlichkeit im Yoga. Wir erläutern, warum das ein Problem ist, und geben Tipps, wie wir zukünftig einen inklusiveren und respektvolleren Yogaunterricht gestalten können.
Fettfeindlichkeit im Yoga: Warum ist das ein Problem?
Fettfeindlichkeit bezieht sich auf negative Einstellungen und Vorurteile gegenüber Menschen mit Übergewicht oder Adipositas. Im Yogaunterricht kann sich Fettfeindlichkeit in verschiedenen Formen äußern, wie zum Beispiel durch diskriminierende Bemerkungen, stereotype Annahmen oder das Fehlen von Anpassungen für unterschiedliche Körperformen und -größen.
Dieses Problem ist aus mehreren Gründen bedenklich:
Es verstößt gegen die grundlegenden yogischen Prinzipien von Ahimsa (Gewaltlosigkeit) und Mitgefühl.
Es kann Menschen mit Übergewicht oder Adipositas von der Teilnahme am Yogaunterricht abhalten und so den Zugang zu den gesundheitlichen Vorteilen des Yoga einschränken.
Es fördert ein Körperideal, das unrealistisch und ungesund ist, und trägt zu einer negativen Körperwahrnehmung bei.
Inklusiver Yogaunterricht: Was können wir besser machen?
Um Fettfeindlichkeit im Yoga entgegenzuwirken und einen inklusiveren Unterricht zu gestalten, können Yogalehrer:innen folgende Maßnahmen ergreifen:
Sensibilisierung und Weiterbildung:
Informiert euch über Fettfeindlichkeit und die negativen Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Betroffenen.
Nehmt an Workshops und Fortbildungen teil, die sich mit Inklusion und Diversität im Yoga befassen.
Gestaltung eines respektvollen und unterstützenden Umfelds:
Vermeidet diskriminierende oder abwertende Bemerkungen und setzt euch für eine respektvolle Kommunikation ein.
Schafft ein Umfeld, in dem alle Schüler:innen sich willkommen und wertgeschätzt fühlen, unabhängig von ihrer Körperform oder -größe.
Anpassungen und Variationen für unterschiedliche Körper:
Bietet Modifikationen und Alternativen für Asanas an, die für Menschen mit Übergewicht oder Adipositas schwierig sein könnten.
Nutzt Hilfsmittel wie Blöcke, Gurte oder Kissen, um die individuellen Bedürfnisse der Schüler:innen zu berücksichtigen.
Verbale und non-verbale Kommunikation:
Vermeidet Sprache, die Körpervergleiche oder -bewertungen fördert, und betont stattdessen das individuelle Erleben und die persönliche Praxis.
Geht auf die individuellen Bedürfnisse und Grenzen eurer Schüler:innen ein, ohne sie aufgrund ihrer Körperform oder -größe zu stigmatisieren.
Fettfeindlichkeit im Yoga ist ein ernstes Problem, das den Zugang zu den gesundheitlichen Vorteilen und dem spirituellen Wachstum, die Yoga bietet, einschränken kann. Als Yogalehrer:innen liegt es in unserer Verantwortung, ein inklusives und unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem alle Schüler:innen, unabhängig von ihrer Körperform oder -größe, willkommen sind und sich wertgeschätzt fühlen.
Indem wir uns für die Sensibilisierung und Weiterbildung in Bezug auf Fettfeindlichkeit und Inklusion einsetzen, können wir dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und eine Yoga-Community zu fördern, die auf Respekt, Mitgefühl und Verständnis basiert. Wir haben die Macht, eine Veränderung herbeizuführen und den Yogaunterricht für alle zugänglich und bereichernd zu gestalten. Nutzen wir diese Chance und setzen uns gemeinsam für ein inklusiveres und liebevolleres Yoga ein.
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